Historisches Archiv der Region Biel, Seeland und Berner Jura

Chronik zur Bieler Geschichte, vom 10. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts

Berner Jura - Region / Agglomeration Biel - Stadt Biel - Gebäude - Inlandpolitik - Lokalpolitik - Städte




1142 Erstmalige Erwähnung des Namens Biel als „Belna“. Vermutlich handelte es sich um ein Dorf in den Reben.

Um 1225
Gründung der Stadt Biel durch den Fürstbischof von Basel. Im Jahr 1230 schreibt der Fürstbischof von „seiner Stadt Biel“. Der erste Stadtkern umfasst die Stadtkirche, den Ring, das östliche Ende der Schmiedengasse und den westlichen Abschnitt der Untergasse.

1252 Burgermeister mit Stadtrat von 12 Mitgliedern, erstes Stadtsiegel.

1275 Rudolf von Habsburg, König des Heiligen Römischen Reiches, erteilt Biel das Stadtrecht.
Biel emanzipiert sich in der Folge mehr und mehr von der Herrschaft des Fürstbischofs und schliesst aus eigener Initiative mehrere Bündnisse:

1279 Ein Bündnis mit Bern. Es folgen die Bündnisse mit Freiburg im Üechtland (1311), Solothurn (1334), Murten (1342) und Neuenstadt (1395).

Um 1290 Erste Stadterweiterung (heutige Obergasse und östlicher Teil der Untergasse).

1296 Erste „Handfeste“ (= handschriftlich unterzeichnete Urkunde) mit Gemeindereglement, Polizeiordnung und Strafgesetzbuch.

Um 1340 Zweite Stadterweiterung. Die Burg und die Stadt wachsen zusammen, ausserdem bildet sich ein Quartier in der Schüssebene (heute: nördlicher Teil der Nidaugasse, Kanalgasse, Marktgasse, westlicher Abschnitt der Dufourstrasse, bis und mit Collègegasse).

1348 bis 1350 Der schwarze Tod, ein grosser Pestzug, erreicht auch die Region Biel.

1367 Im Verlauf eines bewaffneten Konflikts zwischen dem Fürstbischof und Bern wird um die Kontrolle über die bischöfliche Burg zu Biel gekämpft. Als die Burg in Brand gesteckt wird, greift das Feuer auf die Stadt über – die Stadt brennt nieder.

1380 und 1388 Biel erhält neue Freiheitsbriefe. Den ersten von Jean de Vienne, acht Jahre später von Immer von Ramstein. Diese Freiheitsbriefe bestätigen Biels Abhängigkeit vom Fürstbischof als Landesherrn, haben aber die grundherrlichen Lasten auf.

um 1390 Biel zählt wieder 100 Haushaltungen mit etwa 500 Einwohnern.

1415 Hans Färber von Freiburg und seine Frau stiften ein Spital. Dieses entsteht zuäusserst an der Schmiedengasse. Schon zuvor ist zwischen Biel und Bözingen ein Siechenhaus entstanden.

1416 Biel zählt etwa 450 Einwohner.

1451 Biel lässt eine grössere Stadtkirche bauen. Die Bauarbeiten dauern fast zwanzig Jahre.

1455 Bau der Johanniterkommende beim Roten Turm im südöstlichen Abschnitt der Stadtmauer.
Die Johanniter bauen 1460 bis 64 eine eigene Kirche.

1469 Erstes Gemeindeschulhaus (Ring 6).

1476 Der Bieler Auszug unter Venner Adam Göuffi kämpft in der Schlacht bei Murten mit den Eidgenossen erfolgreich gegen Karl den Kühnen. Es erhält einen Anteil an der Kriegsbeute, die zum Teil in der Stadtkirche untergebracht wird. Biel beteiligt sich an weiteren Kriegszügen der Eidgenossen, nämlich gegen das Herzogtum Mailand (1478) und am Schwabenkrieg (1499).

1481
Biel wird zugewandter Ort der Eidgenossenschaft.

1489 Fürstbischof Kaspar zu Rhein übergibt der Stadt Biel das Burgareal.


Quellen:

Bleuer H. (1952) Hauptdaten der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Geschichte der Stadt Biel
Andres D. (1978) Biel – Veränderungen, Aarau, Sauerländer


Autor: Christoph Lörtscher / Quelle: Christoph Lörtscher, Biel 2014