Historisches Archiv der Region Biel, Seeland und Berner Jura

Das Grosse Moos

Seeland - Gewässer - Juragewässerkorrektionen - Naturereignisse - Naturerlebnis - Überschwemmungen




Das Seeland wurde auch früher von Zeit zu Zeit von Hochwassern geschädigt, daran lassen die Quellen keine Zweifel offen. Seit etwa 1500 nahmen die Überschwemmungen indes dramatische Ausmasse an. Vor allem deren starke Häufung zwischen den 1550er- und 1580er-Jahren springt ins Auge. Eine weitere Häufung trat im 19. Jahrhundert auf. Besonders gravierend: Die Ebenen in der Dreiseenregion, wo früher Kelten und Römer, aber auch noch die Bauern des frühen Mittelalters wertvolles Kulturland vorgefunden und bebaut hatten, versumpften nach und nach völlig. Kein Wunder, bezeichneten die Bewohner die Landschaft zwischen den Juraseen zuerst als «Marais d’Aarberg» – also Aarberger Moor – und schliesslich als «Grosses Moos», wobei mit Moos «Moor» gemeint ist.
Die grösste zusammenhängende Moorfläche der Schweiz war uneinheitlich strukturiert. Es gab gefährliche, morastige Stellen, die sich kaum jemand zu betreten getraute, und solche, wo das Riedgras gedieh, das die Moosanstösser dem Vieh verfütterten. Die Wege quer durchs Moos waren äusserst tückisch und nur selten sicher begehbar. Wassergräben durchzogen das Riedland. Während der Moosheuet dienten sie den Bauern als kleine Bootskanäle. Und immer wieder wurde das Moos überschwemmt.
Abhilfe schuf die Erste Juragewässerkorrektion (1868-90), die den Wasserstand um 2,5 m senkte.


Autor: Matthias Nast / Quelle: Diverse 2007
Format: -1848