überflutet – überlebt – überlistet: Die Geschichte der Juragewässerkorrektion
Nur dank der beiden Juragewässerkorrektionen und den darauf folgenden Meliorationen konnte sich das Seeland zu einem prosperierenden Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum entwickeln. Erstmalig fasst nun ein Buch die gesamte Geschichte dieser noch für heutige Verhältnisse riesigen Arbeiten zusammen und ermöglicht so einen umfassenden Blick auf die Vergangenheit und Gegenwart der Dreiseenregion.
“Ds Wasser chunnt!“ – Immer wieder hallte dieser Warnruf über die Ebenen des Dreiseenlandes. Für die Betroffenen der Kantone Bern, Freiburg, Neuenburg, Waadt und Solothurn kam dies meistens einer beinahe apokalyptischen Ankündigung von Not und Elend gleich. Was die Menschen dieser Gegend immer wieder neu durchleiden mussten, ist für heutige Generationen schwer nachvollziehbar. Seit den Juragewässerkorrektionen des 19. und 20. Jahrhunderts ist die Gefahr gebannt – zumindest zeitweilig.
Die Juragewässerkorrektionen im Dreiseenland waren und sind für Wirtschaft und Bevölkerung von unschätzbarer Bedeutung. Das riesige System kontrolliert heute die Entwässerung rund eines Viertels der gesamten schweizerischen Landesfläche. Das vom Verein Schlossmuseum Nidau herausgegebene, reich bebilderte Buch nimmt Sie mit auf eine Reise, die den epischen Kampf zwischen Natur und Zivilisation beschreibt.
Dem Historiker Matthias Nast ist ein historisches Lesebuch gelungen, das Jung und Alt zu begeistern vermag, aber auch wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht wird. Dank seiner Arbeit liegt erstmals ein Werk vor, das die Juragewässerkorrektionen umfassend behandelt, von deren Anfängen über die erste Realisierung im Zuge der Gründung des Bundesstaates bis hin zu den aktuellsten Herausforderungen.
Schreiben des Präsidenten der Gesellschaft für eine Juragewässerkorrektion, J. Rudolf Schneider, an die Gemeindebehörden von Payerne, im Februar 1840. Wortlaut: «An die Gemeindebehörden von Payerne. (Sehr geehrte) Herre...
Quelle: unbekannt 1840
Unglücksfälle und Katastrophen§Naturereignisse§Juragewässerkorrektionen£
Hochwasser in Nidau
Nidau 1933/34: die Zihl führt Hochwasser. Die Überflutung der an den Gewässern gelegenen Teilen des Seelands war keine Seltenheit und erfordert schliesslich die Zweite Juragewässerkorrektion. Quelle: Archiv Ernst Tschirren, zvg von I. Messmer-Meile, Nidau 1933 oder 1934
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Schloss Nidau
Auf diesem Stich von Aberli ist gut zu erkennen, dass das Schloss Nidau vor den Juragewässerkorrektionen ein Wasserschloss war, umflossen vom Bielersee und der Zihl. Das Schloss wird 1196 erstmals urkundlich erwähnt, erbaut worden war es ve...
Quelle: Aus: «Stadt Nidau. Dokumente aus ihrer Vergangenheit 1338-1938. Festschrift zur 600-Jahr-Feier», Biel. -1848 - 1879
Juragewässerkorrektionen§Gewässer§Brücken£
Der Zihlkanal, um 1940
Der Zihlkanal, ein Teil der Flussverbindung zwischen Bieler- und Neuenburgersee. Diese Gewässer wurden durch die grosse Unternehmung der Juragewässerkorrektion verändert; ein Ereignis, das mit den unterschiedlich hohen Wasserspiegeln d...
Quelle: C. Türler, Album mit alten Fotografien; der BSG gewidmet, Biel 1946 um 1940
Naturereignisse§Ufer§Juragewässerkorrektionen£
Fluten bei Nidau, um 1933
Am Bielersee bei Nidau 1933/34: Die Ufer sind überflutet. Die Seen und Flüsse der Region führten häufig Hochwasser; ein Umstand, der schliesslich die Zweite Juragewässerkorrektion notwendig machte. Quelle: Archiv Ernst Tschirren, zvg von I. Messmer-Meile, Nidau um 1933
Juragewässerkorrektionen§Schriftliche Dokumente£
Brief an Grandson 1833
Umschlag für das Kreisschreiben des ersten Komitees für eine Juragewässerkorrektion, gerichtet an die Gemeinde Grandson, vom 24. Februar 1833. Text: «Nidau le 24 février 1833. Le Président du Comité form&eacu...
Quelle: unbekannt 1833
Juragewässerkorrektionen§Überschwemmungen§Naturereignisse§Unglücksfälle und Katastrophen§Landschaften§Burgen und Schlösser£
Die umflutete St. Petersinsel, um 1944
Ansicht der St. Petersinsel während dem Hochwasser des Frühlings; aufgenommen von Erlach/Cerlier aus. Es ist zu erkennen, dass die Überschwemmungen den Weg zur Insel (den Heidenweg) fast unpassierbar gemacht haben, der Arm der Halbinse...
Quelle: C. Türler, Album mit alten Fotografien; der BSG gewidmet, Biel 1946 um 1944
Naturereignisse§Unglücksfälle und Katastrophen§Ufer§Juragewässerkorrektionen£
Überschwemmungen in Nidau
Am Uferweg entlang der Zihl bei Nidau, um 1933/34: der kleine Fluss ist über die Ufer getreten. Da die Seen und Flüsse der Region häufig überfluteten, wurde 1957 bis 1973 die Zweite Juragewässerkorrektion realisiert. Quelle: Archiv Ernst Tschirren, zvg von I. Messmer-Meile, Nidau 1933 oder 1934
Gewässer§Ufer§Dörfer§Rebbau und Weinlese£
Seespiegel bei Ligerz/Gléresse
Dieses Bild, aufgenommen vor Ligerz/Gléresse, zeigt die Schutzmauer, die während schlechtem Wetter und während Hochwasser den stürmischen Wellen des Sees trotzt. In erster Linie sind die verschiedenen Höhen des Seespiegels ...
Quelle: C. Türler, Album mit alten Fotografien; der BSG gewidmet, Biel 1946 um 1940
Juragewässerkorrektionen§Gewässer£
Nasse Keller in Nidau, um 1933/34
Venedig im Seeland? Die Zihl bei Nidau führt Hochwasser. Die Seen und Flüsse der Region traten häufig über ihre Ufer; ein Umstand, der schliesslich die Zweite Juragewässerkorrektion von Nöten machte. Um 1933/34. Quelle: Archiv Ernst Tschirren, zvg von I. Messmer-Meile, Nidau 1933/34
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Hochwasser
Ein überschwemmter Weg. Die Zihl bei Nidau führt Hochwasser. Die Seen und Flüsse der Region traten häufig über ihre Ufer, so dass schliesslich eine Zweite Juragewässerkorrektion in Angriff genommen wurde. Um 1933/34. Quelle: Archiv Ernst Tschirren, zvg von I. Messmer-Meile, Nidau um 1933
Erste Juragewässerkorrektion§Zweite Juragewässerkorrektion§Überschwemmungen§Naturereignisse§Juragewässerkorrektionen£
Die Zihl bei Nidau, um 1933
Die Zihl bei Nidau führt Hochwasser! Um 1933/34. Die See- und Flussufer der Region waren häufig überflutet, so dass schliesslich eine Zweite Juragewässerkorrektion in Angriff genommen werden musste. Quelle: Archiv: Ernst Tschirren, zvg von I. Messmer-Meile, Nidau um 1933
Erste Juragewässerkorrektion§Zweite Juragewässerkorrektion§Naturereignisse§Juragewässerkorrektionen£
Die Ufer des Bielersees bei Nidau
Wasserpflanzen? Sumpfgebiet? Die Ufer des Bielersees bei Nidau sind überflutet. Die Seen und Flüsse der Region führten häufig Hochwasser; ein Umstand, der schliesslich die Zweite Juragewässerkorrektion von Nöten machte. ...
Quelle: Archiv Ernst Tschirren, zur Verfügung gestellt von I. Messmer-Meile, Nidau. um 1933
Arbeiter und Arbeiterinnen§Dienstleistungssektor§Gesundheit und Krankheit§Bau£
Arbeiten für die Wasserversorgung Twann-Ligerz, um 1885
Arbeiten für die Wasserversorgung Twann-Ligerz, um 1885.
Quelle: aus dem Fundus des Fraubrunnenhauses in Twann um 1885
Archäologie§Persönlichkeiten§Landschaften§Ufer£
Karl Irlet (1845-1926) auf der Suche nach Pfahlbau-Artefakten. Um 1915
Nach der ersten Juragewässerkorrektion war Karl Irlet (1845-1926) einer der ersten, der das Seeufer gezielt nach Artefakten absuchte. Aufnahme um 1915. Quelle: aus dem Fundus des Fraubrunnenhauses in Twann um 1915
Tanz§Spiele§Kulturelle Veranstaltungen§Volksfeste§Traditionen§Musik§Feste und Feierlichkeiten§Mode und Kleidung§Persönlichkeiten§Juragewässerkorrektionen£
600-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Nidau
Die Photographie wurde anlässlich der Festspiele zu den 600-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Nidau im Jahr 1938 aufgenommen. Der Umzug fand am Sonntag, 14. August 1938 statt. Nach der Besammlung am Balainenweg zogen die Umzugsteilnehmerinnen ...
Quelle: R. Fehlmann-Leuenberger, Aarau 1938
Schriftliche Dokumente§Juragewässerkorrektionen£
Brief an Payerne 1840 (2)
Umschlag des Briefes, mit dem Dr. J. R. Schneider der Gemeinde Payerne den Beitritt zur Gesellschaft für die Juragewässerkorrektion bestätigt. Adressat: «La Municipalité de Payerne» Absender: «1840, Berne en f&...
Quelle: unbekannt 1840
Unglücksfälle und Katastrophen§Naturereignisse§Juragewässerkorrektionen£
Überschwemmung im Seeland, vermutlich 1944
Überschwemmung vor der 2. Juragewässerkorrektion in den 1950er Jahren. Quelle: Spez um 1944
Kunst§Juragewässerkorrektionen§Bauernhäuser£
Wandmalerei am Lindenhof in Worben, 2005
Wandmalerei von Kunstmaler Gehri an der Fassade des Lindenhofs in Worben. 1893 liess der Gründer des Lindenhofs, Johann Wyss, das Werk zum Gedenken an das Jahrhundertwerk der Juragewässerkorrektion ausführen. Quelle: Sammlung Christoph Lörtscher 2005
Karten und Pläne§Juragewässerkorrektionen§Dörfer£
Das Häftli vor der Juragewässerkorrektion, um 1850
Plan des Aarelaufs vor der Ersten Juragewässerkorrektion mit Büren, Dotzigen, Scheuren und Meienried. Quelle: M. Gribi, Lyss um 1850
Hanni Schwab, Leiterin des archäologischen Dienstes im Kanton Freiburg
Hanni Schwab (rechts im Bild), geboren 1922 in Kerzers, leitete im Rahmen der Zweiten Juragewässerkorrektion den archäologischen Dienst im Kanton Freiburg. Einer der bedeutendsten archäologischen Funde gelang am Murtensee: Es wurden &U...
Quelle: Sammlung Peter Fasnacht um 1979
Arbeiter und Arbeiterinnen§Dienstleistungssektor§Gesundheit und Krankheit§Bau£
Arbeiten für die Wasserversorgung, Twann, um 1885
Arbeiten für die Wasserversorgung, Twann, um 1885. Der Initiator der Wasserversorgung, Alfred Engel-Feitknecht, benötigte für seine Fabrik in Twann viel qualitativ gutes Wasser . Quelle: aus dem Fundus des Fraubrunnenhauses in Twann um 1885
Bauern und Bäuerinnen§Juragewässerkorrektionen§Märkte§Landwirtschaftliche Produkte£
Bauernhaus im Byfang in Orpund, um 1948
Dieses Bauernhaus im Byfang in Orpund, direkt am Nidau-Büren-Kanal, wurde 1879 nach der Ersten Juragewässerkorrektion erbaut. Eine Zeitlang wurde auf dem Gelände eine Gärtnerei betrieben, die über einen Bestand von ungefä...
Quelle: Elsa Grab, Orpund um 1948
Dörfer§Freizeit§Schiffahrt§Mode und Kleidung§Arbeiter und Arbeiterinnen§Ufer§Boote und Segelschiffe§Juragewässerkorrektionen£
Ruderboote und Lastkahn vor Twann, um 1890
Zwei Ausflugboote und ein Lastkahn vor Twann. Im Hintergrund sind die alte und die neue Seemauer zu sehen. Nach der Ersten Juragewässerkorrektion sank der Seespiegel und die Ufermauern wurden dementsprechend neu gebaut. Aufnahme des Photographen...
Quelle: aus dem Fundus des Fraubrunnenhauses in Twann um 1890
Karten und Pläne§Juragewässerkorrektionen§Schriftliche Dokumente£
«General Charte der Jura Gewaesser», 1817
«General Charte der Jura Gewaesser, 1817. Trigonometrisch & geometrisch aufgenommen im Spätjahr 1816 und im Frühjahr 1817 unter Direction von Fr. Trechsel, Prof. Auf 1/50 000 der wahren Grösse reduzirt & gezeichnet d...
Quelle: R. Kunz, Müntschemier 1817
Mittelalterliche Architektur§Brücken§Gewässer§Lithographien§Juragewässerkorrektionen§Kirchen Kapellen und Klöster£
Die hölzerne Stadtbrücke von Aarberg, um 1860
Die hölzerne Stadtbrücke von Aarberg, auf einer seltenen kolorierten Lithographie nach einer Vorlage von Joseph Nieriker (1828-1903). Zu dieser Zeit - vor der Juragewässerkorrektion - floss die Aare noch in ihrer ganzen Breite an der S...
Quelle: 75 Jahre Müller & Co. AG Aarberg, Biel, 1970 um 1860
Juragewässerkorrektionen§Kirchen Kapellen und Klöster§Mittelalterliche Architektur§Grafik£
Kirche und Stadtmauer Aarbergs, 1824
Dieser kolorierte Stich der Kirche und Stadtmauer Aarbergs vor der 1. Juragewässerkorrektion stammt von Jakob Samuel Weibel (1771-1846) aus dem Jahr 1824. Neben der Kirche sind das damalige Pfarrhaus und die alte Sakristei zu sehen. Quelle: 75 Jahre Müller & Co. AG, Aarberg, Biel, 1970. 1824
Juragewässerkorrektionen§Innenräume und Interieur§Persönlichkeiten§Archäologie£
Carl Irlet (1845-1926), Sammler archäologischer Artefakte
Der Handelsmann und Amtsrichter des Amtbezirks Nidau, Carl Irlet (1845-1926), gehörte zu den Sammlern archäologischer Funde aus der Pfahlbauzeit am Bielerseeufer. Das Sammelfieber wurde ausgelöst durch die Seespiegelsenkung infolge der...
Quelle: A.Moser, Der Amtsbezirk Nidau 1. Teil, GSK, Bern, 1998. um 1915