Historisches Archiv der Region Biel, Seeland und Berner Jura

Anna Haller (1872-1924)

Stadt Biel - Bildhauerei - Frauen - Frauenbewegung - Gemälde - Kunst - Kunsthandwerk - Persönlichkeiten - Schule und Bildung




Anna Haller diplomierte als erste Frau 1898 an der kunstgewerblichen Abteilung des Technikums Biel. Sie wurde nach einer Spezialausbildung in Ledertechnik bei Georg Hulbe in Hamburg auch die erste Dozentin dieser Schule.
Als Mitarbeiterin des Ateliers von Albert Renggli in Biel realisierte sie 1901 die Lederbezüge für die Ständeratssitze im Nationalratssaal.
Sie war 1908 Gründungsmitglied der bernischen Sektion der Gesellschaft Schweizerischer Malerinnen und Bildhauerinnen. Ausserdem engagierte sie sich 1906 für die Kunstsprache Esperanto -  sie machte im Vorstand des kurz zuvor gegründeten Bieler Esperanto-Klubs mit. Für den Schweizerischen Esperanto-Bund entwarf sie zwei Postkarten, die auf dunkelgrünem Grund einen hellgrünen Stern als Symbol des Esperanto zeigten, die Organisation stellte sie als Strauss aus Edelweiss dar.
Im gemeinsamen Atelier mit der Kunstgewerblerin Selma Rohn an der Seevorstadt betrieb und unterrichtete sie unter anderem Brand-, Stoff- und Porzellanmalerei. 
 
Wegen ihrer körperlichen Behinderung (sie war bucklig verwachsen und hatte Atemprobleme) verliess sie 1916 Biel und liess sich zusammen mit ihrer Halbschwester Mili Weber in St. Moritz nieder.



Autor: Ingrid Ehrensperger / Christoph Lörtscher / Quelle: 1848