Historisches Archiv der Region Biel, Seeland und Berner Jura

Das Seeland

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Der eiszeitliche Rhonegletscher, der dem Jura entlang bis nach Solothurn reichte, hatte diese Senke vertieft und gleichzeitig die Molassehügel Jolimont, Mont-Vully, Schaltenrain, Oberholz und Jäissberg zu länglichen Rücken abgeschliffen.

Gewisse Theorien besagen, dass in der Nacheiszeit eine Endmoräne unterhalb von Solothurn – beim heutigen Wangen a. Aare – die Gewässer zu einem langen See aufgestaut habe. Dieser See hätte 100 Kilometer talaufwärts bis nach Payerne und La Sarraz gereicht. Um 15 000 v. Chr. habe dieser gewaltige aufgestaute See eine Höhe von rund 480 Metern über Meer erreicht. Das hiesse, dass das heutige Grosse Moos damals Seegrund gewesen wäre und dass darüber rund 50 Meter Wasser gestanden hätten! 3000 Jahre später sei der Seespiegel immer noch auf etwa 450 Metern über Meer gelegen – also etwa 20 Meter höher als heute. Um etwa 11 000 v. Chr. hätten die erosiven Kräfte schliesslich die Endmoräne bezwungen und das gestaute Wasser des «Solothurnersees» befreit.

Andere Theorien widersprechen dieser Auffassung: Beim langsamen Abschmelzen des Rhonegletschers hätten sich vielmehr zahlreiche Seen, Tümpel und breite Flussebenen gebildet. Welche der beiden Theorien der Wahrheit auch näher kommt, übrig blieben schliesslich Murten-, Neuenburger- und Bielersee als Restseen.


Autor: Matthias Nast / Quelle: Diverse 2007